Hochklassiges Tennis in einem spannenden dreistündigen Match mit besserem Ende für die favorisierte Italienerin Costanza Traversi sahen die Zuschauer im Finale der Mädchen. Die Überraschung des Turniers, die bisher an Position 1.400 der Weltrangliste geführte Spanierin Carlota Martinez Cirez, musste vielleicht doch ihrem 3-Satz-Sieg des Vortages Tribut zollen während die Italienerin ohne Spiel ins Finale kam. Dort zeigten beide Spielerinnen sehr variables Tennis inklusive Netzangriffe, was ansonsten sehr selten im Mädchentennis zu sehen ist. Mit ihrem etwas druckvolleren Spiel setzte sich letztendlich die als Nr. 4 der Setzliste ins Turnier gestartete Traversi mit 7-5 4-6 6-3 durch. Beide Spielerinnen werden mit den in Bruchköbel gewonnenen Punkten einen Sprung nach vorne in der am Dienstag neu veröffentlichte Weltrangliste machen.
Spieler des Turniers war der Schweizer Luca Sträheli. Nach dem Sieg im Doppel am Vortag und dem deutlichen Sieg im Halbfinale gegen den Überraschungsspanier Enrique Lugue Rico, startete Sträheli druckvoll und selbstbewusst im Finale der Jungen und holte sich den 1. Satz gegen den etwa 50 Plätze vor ihm eingestuften Schotten Ewen Lumsden im Schnelldurchgang. Bisher im Turnierverlauf sehr souverän spielend präsentierte Lumsden sich im Finale müde und nicht sehr konzentriert. Ihm unterliefen viele leichte Fehler. Anfangs des zweiten Satzes kam ein Aufbäumen und er zeigte seine Klasse, jedoch nur kurz und letztendlich konnte Stäheli sich deutlich mit 6-1 6-3 den Titel vor den Augen seiner extra aus der Schweiz angereisten Eltern in Bruchköbel holen.
Die Siegerehrung aller Einzelfinalisten wurde im Beisein von Bürgermeister Günter Maibach und dem 1. Vorsitzenden des TC Bruchköbel, Hans Recek, durchgeführt. Der Dank ging an alle Helfer und den TC Neuberg sowie TSG Erlensee für die Zurverfügungstellung der Plätze zu Beginn des Hauptfeldes.
Am Samstag wurden die Doppelendspiele durchgeführt. Bei den Jungen setzten sich die Schweizer Stäheli / Steinegger gegen die deutsche Paarung Künkler / Presuhn in einem spannenden Spiel mit 6-4 7-5 durch. Das inneritalienische Doppelfinale, alle Mädchen betreut vom selben Trainerstab, gewannen Tcherkes Zade / Zantedeschi gegen die an Position 1 gesetzten Ivaldi / Traversi mit 6-4 6-2.
Die ITF erhöht die Standards an die Turnierausrichter. So wurden erstmals die Finals von Stuhlschiedsrichtern geleitet. Der die Schiedsrichter einteilende Hessische Tennisverband nominierte hierfür die beiden TCB-Mitglieder und Nachwuchsschiedsrichterinnen Natascha und Michelle Fetzer. Der ITF-Supervisor Martin Zorn beobachtete deren Einsätze und bescheinigte gute Leistungen. Michelle konnte bereits auf ihre Erfahrungen als Stuhlschiedsrichter in der 2. Bundesliga der Damen sowie 1. Bundesliga der Herren 30 zurückgreifen.
Als Novum kann bezeichnet werden, dass Michelle auch im Turnier mitspielte, leider aufgrund hohem Trainingsrückstand wegen vieler Verletzungen ohne Erfolg.
Fazit des Turniers: 220 Matches wurden gespielt bei durchweg trockenem Wetter mit über die Turnierwoche ansteigenden Temperaturen. Die Organisation und Durchführung des Turniers wurde vom ITF-Supervisor, aber auch von Spielern und Betreuern, gelobt für den deutlich über den Turnierlevel liegenden geforderten Standard. Dies ist nur dank engagierter, ehrenamtlicher Helfer und unterstützenden Sponsoren möglich.
Der langjährige Hauptsponsor und Namensgeber HEAD hat bereits während der Turnierwoche seine Unterstützung für 2018 zugesagt. Das Turnier wird gemäß ITF-Planung vom 01.07. bis 08.07.2018 stattfinden.